Die Klosterbibliothek

Biblioteca Ottenburana


Die Alte Bibliothek der Abtei Ottobeuren (lat. Bibliotheca Ottenburana)

Die Ursprünge der Bibliothek liegen wohl in der Gründungszeit der Abtei um das Jahr 764. Ein eigenes Skriptorium lässt sich in Ottobeuren erst im 12. Jahrhundert nachweisen.

Im 18. Jahrhundert wurde im Rahmen des Klosterneubaus und der Barockisierung der Bibliothekssaal von Johann Baptist Zimmermann stuckiert und mit den prächtigen Deckenbildern von Elias Zobel ausgemalt.

Bei der Säkularisation 1802 wurde das Kloster aufgelöst, wobei einige Mönche trotzdem in Ottobeuren blieben. Der Bibliothekssaal wurde versiegelt, die Bücher verblieben zu einem großen Teil in Ottobeuren. 1829 überführte man Teilbestände auf zwei Leiterwagen in die Kreis- und Stadtbibliothek Augsburg. Der Rest blieb in Ottobeuren. 1835 wurde das Kloster als abhängiges Priorat des Klosters St. Stephan in Augsburg wieder errichtet. Am 25. November 1842 bestimmte König Ludwig I., "dass die Klosterbibliothek von Ottobeuren in ihrer Integrität und Geschlossenheit erhalten werde, und dem Kloster Ottobeuren belassen bleibe."

1844 kamen Reste der Klosterbibliotheken der Franziskaner in Lenzfried bei Kempten sowie der Kreuzherren und der Augustinereremiten in Memmingen nach Ottobeuren. Als Ottobeuren 1918 aus der Abhängigkeit vom Kloster St. Stephan in Augsburg entlassen und wieder selbständige Abtei wurde, übergab das Augsburger Kloster der Bibliothek eine Anzahl Ottobeurer Handschriften und Bücher, die es im Laufe des 19. Jahrhunderts antiquarisch erworben hatte. 1925 erwarb die Abtei Ottobeuren das Archiv, die Paramente, das liturgische Gerät und die umfangreiche Gemäldesammlung des ehemaligen Kartäuserklosters Buxheim. Zuletzt folgte eine umfangreiche Bauplansammlung mit der Schenkung des Stadtarchivs Ingolstadt von 1964.

Heute befinden sich in der Bibliothek viele mittelalterlichen Handschriften, 457 Inkunabeln und frühe Drucke, sowie etwa 15.000 in Schweinsleder gebundene Folianten.

Unterhaltsträger sind heute der Freistaat Bayern und die Abtei Ottobeuren.