Basilica Minor

Basilica minor


Die Ottobeurer Kloster- und Pfarrkirche ist eine Päpstliche Basilika (Basilica minor)


Was ist eine päpstliche Basilika?

Die fünf Hauptkirchen Roms: St. Johann im Lateran, St. Peter im Vatikan, St. Paul vor den Mauern, Santa Maria Maggiore auf dem Esquilin und St. Laurentius vor den Mauern, sind mit dem höchsten Titel Patriarchal-Basilika und Erzbasilika (basilica maior) geschmückt. Sie weisen auf die fünf Patriarchate Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem hin. Nur das Patriarchat des Abendlandes (Rom) hat überlebt, ist aber praktisch im Papsttum aufgegangen. Die ranghöchste Erzbasilika ist St. Johann im Lateran. Sie ist die Kathedralkirche des Bischofs von Rom.

Basilica minor

Unterhalb dieser Erzbasiliken (basilica maior) sind vom Apostolischen Stuhl herausragende Gotteshäuser mit dem Titel Basilika (= basilica minor = kleine/niedere Basilika) ausgezeichnet worden, zunächst nur in Rom, dann in Italien und schließlich in der ganzen Welt. Waren solche Erhebungen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch selten, so wurden im 20. Jahrhundert immer öfter ehrwürdige Gotteshäuser zu Basiliken erhoben. Sinn dieser Erhebung ist, die enge Verbundenheit des Papstes mit den Ortskirchen, die am deutlichsten durch die Bischofskirchen sichtbar wird, auch durch die Basilicae Minores zu bekunden und beim Volk Gottes beliebte und vielbesuchte Zentren des geistlichen Lebens zu würdigen. 1897 wurde erstmals eine deutsche Kirche zur päpstlichen Basilika erhoben: Vierzehnheiligen.

Basiliken in der Diözese Augsburg

In der Diözese Augsburg gibt es 6 päpstliche Basiliken. Erhoben wurden Ottobeuren (25. Januar 1926), St. Ulrich und Afra in Augsburg (4. Juli 1937), St. Michael in Altenstadt (9. Oktober 1965), St. Lorenz in Kempten (20. Dezember 1969), Benediktbeuern (19. Mai 1972) und St. Peter und Paul in Dillingen (11. Oktober 1979).

Symbole

Claves decussatae = gekreuzte Schlüssel
, so heisst es im päpstlichen Dekret "Über den Titel einer Basilica minor" vom 9. November 1989, können auf Fahnen, auf liturgischen Geräten und im Siegel einer Basilika angebracht werden. Dass Ottobeuren eine päpstliche Basilika ist, erkennt man an den beiden Papstwappen am Haupteingang, die rechts und links an den Säulen vor dem Gitter unter dem Empore hängen: das von Papst Pius XI., der unsere Basilika erhoben hat, und das von Papst Johannes Paul II.. Weiter Zeichen einer päpstlichen Basilika sind der Padiglione (auch Umbraculum oder Ombrellino genannt), ein gelb-rot gestreifter kegelförmiger Seidenschirm, und das Tintinnabulum, eine liturgische Glocke, die unsere Basilika aber erst am 25. Januar 2020 bekam.

Ehrenpflichten

Zu den Ehrenpflichten einer Basilika gehört es, an bestimmten Tagen den Gottesdienst besonders festlich zu feiern: Am Fest der Kathedra Petri (22.2.), am Hochfest Peter und Paul (29.6.) und am Jahrestag der Wahl des jeweils regierenden Papstes. Bei Papst Franziskus ist das der 13. März.

Das Gnadenbild "Unsere Liebe Frau von Eldern" und die Eldernwallfahrt

Ottobeuren wurde als erste Kirche im Bistum Augsburg von Papst Pius XI. am 25. Januar 1926 zur päpstlichen Basilika erhoben. Im päpstlichen Dekret heißt es: "Die Abteikirche von Ottobeuren, die heute noch den hll. Alexander und Theodor geweiht ist und die wegen ihres Alters und ihrer künstlerischen Ausstattung in ganz Bayern sehr berühmt ist, besuchen zahlreiche Gläubige der ganzen Gegend als Pilger. Sie verehren innig am dortigen Altar der Gottesmutter von Eldern die allerseligste Jungfrau Maria und flehen um ihre Hilfe. [...]"

Unsere Liebe Frau von Eldern